Viele Jahre lang haben die Heimkino-Anhänger große Subwoofer ins Wohnzimmer gestellt. Je mehr Bass, desto besser. Je größer die Subwoofer, desto besser. Doch die großen Kisten passen nicht überall optisch rein. Gerade im Wohnzimmer muss man Kompromisse eingehen, optisch aber evtl. auch klanglich. Auch ich habe mein Heimkino im Wohnzimmer lange ohne Subwoofer betrieben. Jetzt gibt es mit dem Nubert nuSub XS-800 slim neue Möglichkeiten zur Aufstellung und Einmessung.
Was mich bei meinem Subwoofer immer wieder gestört hat, war die Größe im Wohnraum und die Inflexibilität bei der Aufstellung. Da wo der Subwoofer gut aufgestellt könnte, ist kein entsprechendes Kabel vorhanden, was zur Heimkino-Vorstufe führt. Und ein langes Kabel quer durch den Raum zu legen, kommt für mich aktuell nicht in Frage. Und in den Ecken, wo ich den Subwoofer verstecken könnte, ist schlicht weg zu wenig Platz. Nubert hat dies erkannt und mit dem nuSub XS-800 slim einen platzsparenden Subwoofer im Angebot, der sogar unter ein Sofa passt. Und mit der Wireless-Option funktioniert das sogar kabellos.

Lautsprecher und Subwoofer von Nubert
Ich bin schon viele Jahre im Bereich Heimkino und HiFi tätig und habe seitdem auch ein Auge auf Nubert geworfen. Günther Nubert habe ich auch das ein oder andere Mal in Berlin rund um die Funkausstellung getroffen, das ist aber schon viele Jahre her. 1975, ein Jahr vor meiner Geburt, hat Günther Nubert in seiner Garage den Grundstein gelegt. Seitdem entwickelte sich das Unternehmen zu einem der renommiertesten Lautsprecherhersteller Deutschlands. Mit einem kompromisslosen Fokus auf linearen Klang und technischer Präzision hat Nubert zahlreiche Meilensteine gesetzt. Von der populären nuBox-Reihe bis zu den vielfach ausgezeichneten Aktivsystemen der nuPro-Serie, die Produkte entstehen mit hohem Anspruch an Funktionalität, Langlebigkeit und Design. Über die Jahre kamen Innovationen wie Funkverbindung und App-Steuerung dazu, aber auch ein Einmessungssystem mit Hilfe des Smartphones.

Heute hat das Unternehmen Aktiv- und Passivlautsprecher im Programm, dazu Soundbars, Subwoofer und auch Bluetooth-Lautsprecher. Dazu kommt verschiedenes Zubehör, wie Lautsprecherständer, Wandhalter, verschiedene Kabel und Wireless-Systeme die kabellose Übertragung ermöglichen. Um die Lautsprecher mit Musik zu versorgen, werden AV-Receiver, CD-Spieler, Streamer und mehr benötigt. Mittlerweile kann man Geräte verschiedener Marken auch im Online-Shop des Unternehmens erwerben.
nuSub XW-800 slim – platzsparender Subwoofer als Jubiläumsedition
50 Jahre ist das Unternehmen Nubert bereits am Markt. Das feiert das Unternehmen mit verschiedenen Preisangeboten aber auch mit speziellen Produktserien. Der Subwoofer nuSub XW-800 slim trägt beispielsweise das Jubiläumslogo stolz auf der Front. Die Nubert-Schrift mit einer satten 50 ist mittig auf dem Gehäuse aufgebracht. Doch das ist nicht das Besondere an dem Lautsprecher. Interessant sind die kompakten Abmessungen, die den Subwoofer auch unter dem Sofa verschwinden lassen. Nubert nennt das Produkt das Bass-Phantom, vermutlich weil es im Wohnraum fast unsichtbar wirkt. Subwoofer sind selten schön, meist groß, oft schwer zu platzieren und manchmal einfach zu viel fürs heimische Wohnzimmer. Doch das sieht beim nuSub XW-800 slim anders aus.

Mit gerade einmal 14 Zentimeter Höhe passt der Sub unter viele Sofas. Er verschwindet aber auch aufrecht hinter der Couch oder hängt dezent an der Wand. Auch wenn man ihn nicht sieht, kann man ihn dennoch hören oder besser: spüren. Denn trotz seiner kompakten Bauform liefert der XW-800 slim ein beeindruckend volles Bassfundament mit erstaunlichem Tiefgang bis 36 Hz. Die Entwickler aus Schwäbisch Gmünd haben dem Subwoofer einen speziell abgestimmten 8-Zoll-Treiber spendiert, der mit hoher Effizienz, großem Hub und präziser Abstimmung glänzt. Im Betrieb bleibt er souverän, kontrolliert und angenehm unaufdringlich, selbst bei höheren Lautstärken. Grund dafür ist sicherlich auch die Einmessung, die per App möglich ist.

Auch optisch macht der XW-800 slim eine gute Figur. In Schwarz oder Weiß gehalten, mit sanft gerundeten Ecken und seidenmatter Oberfläche, wirkt er zurückhaltend und edel zugleich. Fast viel zu schade, um ihn unter dem Sofa verschwinden zu lassen.
Installation und Einrichtung – einfach per App
Die Einrichtung des Subwoofers ist recht einfach. An der Unterseite wird das Netzkabel verbunden und der Sub eingeschaltet. Zwei Cinchbuchsen stehen zur Verfügung, um die Verbindung mit der AV-Vorstufe oder dem AV-Receiver herzustellen. In meinem Fall ist der Anthem AVM-70 der passende Spielpartner. Weitere Einstellungen können problemlos über die Nubert App X-Remote vorgenommen werden. Daher wird auch keine Fernbedienung mitgeliefert. Die App arbeitet mit dem stromsparenden Standard Bluetooth LE und kann alle Funktionen des Subwoofers steuern. Das ist einfach und die Verbindung in wenigen Augenblicken hergestellt. Über die App kann der Subwoofer ein- oder ausgeschaltet werden. Dazu kommt die Wahl des Eingangs, z. B. Wireless oder kabelgebunden. Lautstärke und Trennfrequenz sind auch im direkten Zugriff. Das ist sehr bequem. Über die App wird der Subwoofer auch eingemessen.

Im Apple Store gibt es die App zum Download unter https://apps.apple.com/ und im Google Play Store unter https://play.google.com/
Raumeinmessung des Subwoofers
Die integrierte Raumeinmessung per „X-Room Calibration“ sorgt auf Knopfdruck für eine saubere Basswiedergabe ohne störendes Dröhnen oder Löcher im Frequenzgang und das optimal abgestimmt auf den eigenen Hörplatz. Das Smartphone (iOS) wird dazu als Mikrofon benutzt. Die Einmessfunktion X-Room Calibration arbeitet im Bereich von 20 bis 160 Hz. Dabei wird der Bass um ± 6dB mit vollparametrischen Equalizern automatisch korrigiert. iOS-Geräte wie ein iPhone können direkt als Mikrofon für den Algorithmus benutzt werden. Bei Android-Geräten ist aufgrund unterschiedlicher Hardware-Ausstattung ein Zusatzmikrofon nötig. Dabei richtet man das Mikrofon des Smartphones einfach von der Hörposition aus, sodass es nach vorne zeigt. Wer ein Stativ hat, sollte es ruhig nutzen. Je ruhiger das Gerät gehalten wird, desto besser ist das Ergebnis.

Das funktioniert auch sehr gut und der gesamte Vorgang ist sehr einfach. Wenn der Subwoofer angeschlossen ist, wird die Raumkorrektur per Knopfdruck gestartet. Mit einem iPhone hat man bereits alles, was man braucht. Auch mein Anthem AV-Prozessor bietet einen Einmessvorgang an, ARC Genesis genannt. Hier empfiehlt Anthem erst den Subwoofer selbst durch die eigene Funktion einzumessen und dann den ARC-Vorgang über Anthem einzuleiten.

Und das lohnt sich wirklich. Durch das Einmessen wird gerade im Wohnzimmer ein harmonisches Setup aufgebaut. Der Subwoofer ordnet sich klanglich optimal ein. Ich kenne viele Leute, die genervt vom Dröhnen eines Subwoofers sind. Und so einfach wie der Vorgang über die Nubert App durchgeführt wird, kann man auch keine Entschuldigung gelten lassen, wieso man das nicht machen sollte.

Wireless-Konfiguration – Bass ohne Strippenziehen
Die Wireless-Konfiguration hat mich am meisten interessiert. Ich wollte eine komfortable Lösung, die ohne Cinch-Kabel auskommt. Denn die beste Position ist bei mir nicht in der Nähe der AV-Vorstufe sondern an der Rückseite, quasi in der Nähe der Hörposition. Da wären noch mal 15 Meter Kabel nötig. Der Subwoofer verfügt über X-Connect und X-Connect Surround ein Funkstandard, der nicht über die üblichen Frequenzen von WLAN oder Bluetooth arbeitet. Im Subwoofer ist das System bereits integriert. Meinem Anthem AVM70 muss ich nun beibringen das er das Subwoofer-Signal drahtlos an den Subwoofer senden muss. Dazu gibt es von Nubert den Adapter nuConnect trXS. Der Adapter wird per USB mit Strom versorgt. Das ist praktisch, denn ich kann ihn direkt an meiner Vorstufe anschließen und er wird mit Strom versorgt, wenn ich die Vorstufe einschalte. Von meiner Vorstufe geht ein Cinchkabel zum nuConnect trXS. Mit passendem Adapter auf Klinke kann ich das Signal zum Wireless-Adapter senden. Alle passenden Kabel und Adapter sind im Lieferumfang enthalten. Das funktioniert direkt. Ich habe mir nachträglich noch ein XLR-Kabel besorgt, das direkt auf Klinke konvertiert. Sie spare ich die Adapter ein.

Zum nuConnect trXS: https://www.nubert.de/nuconnect-trXS/a042600
Die Verbindung kann über die App hergestellt werden. Dazu empfehle ich die Anleitung zu lesen, den der Adapter kann sowohl als Sender, wie auch als Empfänger fungieren und das muss erst einmal eingerichtet werden. Wenn das erledigt ist, funktioniert die Signalübertragung problemlos. Der Subwoofer hat zu jederzeit direkt reagiert, ich habe da überhaupt keinen Unterschied zur Kabelgebundenen Variante festgestellt. Klar, ganz kabellos geht es nicht, den auch der Subwoofer muss mit Strom versorgt werden. Mit dem Wireless-Adapter gibt Nubert eine geringe Verarbeitungsverzögerung von 20 Millisekunden an.
Ob für Heimkino, Gaming oder einfach nur ein volles Klangbild beim Musikhören: Der nuSub XW-800 slim beweist, dass Bass nicht einfach nur laut, sondern klug gemacht sein muss. Nur dann ordnet sich der Subwoofer mit seinen tiefen Bässen gut in den Raum und das Lautsprecher-Setup ein. Der Subwoofer agiert auf den Punkt, ist nie lästig oder dröhnt. Und das Beste: er verschwindet bei mir unter dem Sofa. Lediglich für dem Staubsaugerroboter, der bei mir ebenfalls unter dem Sofa startet, musste ich eine Sperrzone dafür einrichten.

Der Nubert nuSub XW-800 slim hat mir den Spaß mit Subwoofern im Heimkino zurückgebracht. Keine Frage, ein ordentlicher Bass war immer schon spaßig. Aber die Aufstellung im Raum und oftmals die Größe dazu, konnte einen vor Herausforderungen stellen. Das hat nun ein Ende.
Der Subwoofer kostet bei Nubert aktuell 585,00 Euro. Der Wireless-Adapter für die eigene Anlage liegt bei 149,00 Euro.
Details zu Subwoofer findet ihr hier: https://www.nubert.de/nusub-xw-800-slim/a044138
 
 