Bambu Lab AMS 2 Pro

Zwei Systeme, ein Ziel: Bambu Lab AMS 2 Pro & AMS HT sorgen für konstante Qualität

Ich arbeite ja schon länger mit Druckern aus dem Hause Bambu Lab. Bei meinem A1 und meinem A1 Mini konnte ich die Vorzüge des Materialwechsels mit dem AMS Light bereits spüren. Im Zuge der Veröffentlichung des H2D-Druckers wurden aber auch zwei neue  AMS-Systeme eingeführt, die ich mir näher angeschaut habe.

Was ist das Prinzip hinter einem AMS-System?

Das AMS-System (Automatic Material System) von Bambu Lab ist eine automatische Filamentverwaltungseinheit für 3D-Drucker.
Es sorgt dafür, dass das Filament, also das Druckmaterial, automatisch zugeführt, überwacht und bei Bedarf gewechselt wird.
Das System besteht aus einem oder mehreren luftdicht geschlossenen Filamentbehältern, die über Schläuche mit dem 3D-Drucker verbunden sind. Nicht alle AMS-Systeme sind luftdicht. Das ist auch ein großer Unterschied zu den neu veröffentlichten AMS-Systemen AMS 2 Pro und AMS HT. Diese sind luftdicht. Das AMS lite was es mit der A1-Serie gibt, ist komplett offen. Dafür habe ich mir beispielsweise ein Gehäuse gedruckt, Silicatkugeln dazugelegt und so eine halbwegs trockene Umgebung geschaffen.

Bambu Lab H2D mit AMS HT und AMS Pro

Sobald der Drucker ein anderes Material oder eine andere Farbe benötigt, wechselt das AMS selbstständig auf die passende Spule.

Was sind die Hauptfunktionen eines AMS?

Automatischer Filamentwechsel:
Das AMS erkennt, welches Material gerade gebraucht wird, und schaltet zwischen den Spulen um. Das ist  ideal für Multi-Material- oder Multi-Color-Drucke.

Trockene und geschützte Lagerung:
Filamente werden in einer abgedichteten Kammer aufbewahrt. So bleiben sie trocken und sauber. Das ist besonders wichtig für empfindliche Materialien wie Nylon oder PETG.

Bambu Lab AMS 2 Pro im Test

Sensorüberwachung:
Mehrere Sensoren kontrollieren Feuchtigkeit, Temperatur, Filamentbewegung und Füllstand. Allerdings auch nicht immer bei allen AMS-Systemen. Da gibt es unterschiedliche Funktionen. Dadurch kann aber der Druckprozess sicherer und konstanter werden, weil das System frühzeitig erkennt, wenn etwas nicht stimmt.

Kompatibilität mit dem Drucker:
Das AMS kommuniziert direkt mit dem Drucker (z. B. dem Bambu Lab H2D).  Der Drucker weiß also jederzeit, welches Material geladen ist, inklusive Farbe, Typ und Restmenge. Daher ist es wichtig zu schauen, ob das AMS mit dem jeweiligen 3D-Drucker kompatibel ist. Das AMS lite arbeitet zum Beispiel nicht mit dem H2D Drucker zusammen. Für das AMS 2 Pro und AMS HT plant Bambu Lab ein Update um die Systeme mit der A1-Serie kompatibel zu machen.

Ein AMS-System ist das „intelligente Filamentlager“ des 3D-Druckers. Es sorgt dafür, dass das richtige Material zur richtigen Zeit im Drucker ist, ohne manuelles Eingreifen. Und auch weitere Funktionen werden mit AMS-Systemen eingeführt, wie etwa die Filamenttrocknung, die Bambu Lab mit den neuen AMS-System AMS 2 Pro und AMS HT eingeführt hat.

Bambu Lab AMS 2 Pro im Test

Mehr Komfort, weniger Aufwand – mit dem Bambu Lab AMS 2 Pro zum perfekten Druck

Mit dem AMS 2 Pro präsentiert Bambu Lab die nächste Generation seines automatischen Materialmanagement-Systems. Das neue Modell ist nicht nur schneller und intelligenter geworden, sondern bietet mit seiner aktiven Trocknung und luftdichten Lagerung eine deutlich stabilere Filamentqualität. Trockene Filamente sind ein wichtiger Faktor für gleichbleibend präzise Druckergebnisse. Das AMS 2 Pro setzt auf eine aktive Entlüftung und Trocknung bis zu 65 °C, um Filamente optimal zu lagern. Das System nimmt vier Filamentspulen nebeneinander auf. Während des Trocknungsprozesses werden die Spulen automatisch gedreht. So trocknet das Material gleichmäßig und bleibt dauerhaft gebrauchsfertig. Das geht allerdings nicht während man druckt. Man kann also nicht mit einer Filamentspule drucken und die anderen drei Rollen parallel trocknen. Der Trocknungsvorgang ist als separater Prozess zu sehen.

Die luftdichte Lagerkammer verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit, was besonders bei empfindlichen Materialien wie PETG, PA oder PVA entscheidend ist. Dank der automatischen Entlüftung wird die Feuchtigkeit kontrolliert abgeführt, ohne dass der Benutzer eingreifen muss. Nach dem Trocknungsvorgang kann das Filament daher problemlos im AMS gelagert werden. Das Resultat: saubere Druckergebnisse und weniger Probleme mit Blasenbildung oder ungleichmäßiger Extrusion.

Bambu Lab AMS 2 Pro im Test

Ich habe bislang alle Filamentspulen mit einem Lava Vakuumierer und passenden Vakuumbeuteln vakuumiert. Das kann ich nur empfehlen, wenn man kein AMS mit Trocknungsfunktion oder einen Filamenttrockner besitzt.

RFID-Synchronisierung: Automatische Erkennung und Anpassung

Was mir bei der A1-Serie schon gefallen hat, ist die RFID-Synchronisierung.  Das AMS 2 Pro erkennt über integrierte RFID-Tags an den Spulen die eingesetzten Filamente automatisch. Offizielle Bambu-Filamente werden so ohne manuelle Eingabe richtig identifiziert, und die passenden Trocknungseinstellungen werden direkt übernommen. Das spart Zeit und sorgt für eine gleichbleibend hohe Druckqualität, selbst bei häufigem Materialwechsel. Das System arbeitet Hand in Hand mit dem Drucker zusammen. Durch die RFID-Erkennung müssen keine Einstellungen mehr verändert werden. Drucker und AMS erkennen das eingelegte Filament und stellen alle Parameter automatisch ein. Das ist 3D-Druck auf Knopfdruck, einfach und bequem.

Neu ist auch der bürstenlose Dauermagnet-Synchron-Servomotor. Dieser beschleunigt die Filamentzufuhr um bis zu 60 % gegenüber der Vorgängergeneration. Bambu Lab spricht von einer Zeitersparnis von rund 10 Minuten pro 100 Materialwechseln, ein deutlicher Vorteil bei Multimaterial- oder Serienprojekten. Damit reagiert das AMS 2 Pro deutlich schneller auf Befehle des Druckers und trägt aktiv zu kürzeren Druckzeiten bei.

Bambu Lab AMS 2 Pro im Test

Kann ich mit dem AMS mehrfarbig drucken?

Das System unterstützt den seriellen Anschluss von bis zu vier AMS 2 Pro und acht AMS HT-Einheiten, was insgesamt bis zu 24 verschiedene Filamente ermöglicht. Damit lassen sich komplexe Multi-Color- oder Multi-Material-Projekte realisieren, ohne ständig Spulen manuell wechseln zu müssen. Der Wechsel erfolgt vollautomatisch, gesteuert durch die Software des Druckers. Und wenn man zwei AMS-Systeme mit dem H2D-Drucker verbindet, schlägt die Bambu Lab Software je nach 3D-Druck sogar die optimale Verteilung der Filamente auf die AMS-Systeme vor. Dadurch wird Material eingespart und Druckzeit reduziert.

Das AMS 2 Pro ist vollständig kompatibel mit den Druckern der X1- und P1-Serie von Bambu Lab. Mit einem Update soll außerdem die Kompatibilität mit den A1- und A1 mini-Druckern nachgereicht werden.  Damit lässt sich das System künftig in nahezu jedes Bambu-Lab-Setup integrieren, vom Einsteigergerät bis zur professionellen Produktionsumgebung. Es werden Spulengrößen zwischen 50 – 68 mm Breite unterstützt bei einem Durchmesser zwischen 197 – 202 mm. Welche Filamente werden unterstützt? Bambu Lab gibt an: PLA, PETG, ABS, ASA, PET, PA, PC, PVA (getrocknet), BVOH (getrocknet), PP, POM, HIPS, Bambu PLA-CF/PAHT-CF/PETG-CF/Unterstützung für PLA/PETG, und TPU für AMS.

Bambu Lab AMS 2 Pro im Test

Das AMS 2 Pro gibt es direkt beim Hersteller zum Preis von 349 Euro (Stand Oktober 2025). Ggf. kommen noch Versandkosten dazu.

Weitere Details gibt es bei Bambu Lab: https://eu.store.bambulab.com/de/products/ams-2-pro

Trocknen auf Profiniveau: Das Bambu Lab AMS HT im Überblick

Der größte Unterschied zum AMS 2 Pro sind die Abmessungen des AMS-Systems. Während das AMS 2 Pro vier Spulen parallel aufnehmen kann, bedient das AMT HT nur eine Spule. Es ist klein und kompakt, kann dafür aber auf Filamente mit maximal 85 Grad Celsius trocknen. Die Abkürzung HT steht für „High Temperature“. Denn dieses Modell ist speziell für technische Hochleistungsmaterialien entwickelt, also ideal für Filamente wie PA, PC, ABS, ASA oder kohlefaserverstärkte Kunststoffe.

Das Herzstück des AMS HT ist die aktive Hochtemperatur-Trocknung. Mit bis zu 85 °C sorgt das System für optimale Lagerbedingungen selbst bei Filamenten, die stark hygroskopisch sind, also leicht Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Während des Trocknungsprozesses drehen sich die Filamentspulen automatisch, wodurch die Wärme gleichmäßig verteilt und jedes Material zuverlässig getrocknet wird. Auch hier gilt: aktive Trocknung kann nicht parallel während eines Drucks erfolgen.

Bambu Lab HT im Test

Eine aktive Entlüftung entfernt die Feuchtigkeit während des Trocknungszyklus und sorgt für eine dauerhaft luftdichte Lagerung. Das Ergebnis ist eine konstant hohe Druckqualität,  auch bei langen Druckzeiten oder anspruchsvollen Materialien. Für den sicheren Betrieb verfügt das AMS HT über einen Übertemperaturschutz mit präzisem Sensor und physischer Ausfallsicherung. Eine Statusanzeige auf der Front informiert in Echtzeit über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Trocknungsstatus. So behält man jederzeit den Überblick über die Materialbedingungen.

Wie schon beim AMS 2 Pro erkennt auch das AMS HT über integrierte RFID-Tags die eingesetzten Filamente automatisch.
Offizielle Bambu-Filamente werden ohne manuelle Eingabe erkannt, und die passenden Trocknungsparameter werden direkt übernommen. Damit entfällt das umständliche Einstellen von Temperatur und Zeit, das System arbeitet selbstständig und materialoptimiert.

Bambu Lab HT im Test

Mit dem Modell kommt ein bürstenloser Servo-Vorschubmotor, der die Filamentzufuhr um rund 60 % gegenüber dem Vorgängersystem beschleunigt. Ein neuer Bypass-Auslass erlaubt die Nutzung empfindlicher, weicher oder brüchiger Filamente, die nicht über das Trocknungssystem geführt werden sollen. Bei beiden Systemen erhöhen keramische Filament-Einlässe mit einer Vickers-Härte von 1200 die Haltbarkeit des Systems und reduzieren den Verschleiß langfristig.

Das AMS H2 gibt es direkt beim Hersteller zum Preis von 149 Euro (Stand Oktober 2025). Ggf. kommen noch Versandkosten dazu.

Weitere Informationen gibt es direkt bei Bambu Lab: https://eu.store.bambulab.com/de/products/ams-ht

Wann ist der Kauf der AMS-Systeme sinnvoll?

Wenn ihr mehrfarbig drucken möchtet, ist das AMS 2 Pro sinnvoll. Wer immer nur einfarbig druckt, kann auch zum AMS HT greifen. Grundsätzlich benötigt man natürlich kein AMS-System. Doch diese beiden neuen Modelle habe den Vorteil, das die Filamente trocken gelagert werden. Ich habe schon häufiger brüchige Filamente gehabt und dadurch schlechte Drucke, sogar Ausfälle, weil das Filament bei der Zuführung gebrochen ist. Daher bin ich zum vakuumieren der Rollen übergegangen. Und das kann ich jetzt zumindest für fünf Rollen überspringen. Diese können einfach im AMS-System verbleiben ohne das ich mich um Feuchtigkeitsprobleme sorgen muss. Und falls doch, stelle ich den Trocknungsvorgang an. Wer also mit einem externen Filamenttrockner liebäugelt, sollte eher einen Blick auf die neuen AMS-Systeme von Bambu Lab werfen.

Bambu Lab AMS lite zum Vergleich

Wenn ihr nur ein AMS-System am H2D anschließt, kann das Gerät darüber mit Strom versorgt werden. In einigen Konstellationen und mit anderen Druckern benötigt ihr zusätzlich noch ein Netzkabel um für ausreichend Strom zu sorgen.