Bambu Lab A1 im Test

Bambu Lab A1 – Mehrfarbiger 3D-Drucker mit 25cm Druckfläche

Kurz nach ich den Bambu Lab A1 mini getestet habe, wurde der große Bruder Bambu Lab A1 veröffentlicht. Damit haben gerade Einsteiger und Neulinge Zugriff auf einen ausgewachsenen 3D Drucker mit einem Druckvolumen von 256*256*256 mm³. Der Drucker ist bereits fertig montiert und in wenigen Minuten einsatzbereit. Er wird einzeln oder im Kombi-Paket mit einem 4-Farb-Materialsystem ausgeliefert.

Bambu Lab A1 – großflächiger – 3D-Drucker mit 4 Farben

Das Mini-Modell hat mich bereits überzeugt, da hier wirklich ein Plug’n’Play Drucker ins Haus kommt. Nur wenige Montageschritte sind nötig um den ersten Druck zu starten. Der große Bruder hat nur eine kleine Änderung im Produktnamen. Das Wort „Mini“ wurde weggelassen. Somit steht eine Druckfläche von 25,6cm x 25,6cm bei einer Höhe von 25,6cm zur Verfügung. Der Unterschied hört sich zwar nur minimal an, doch wenn man beide Drucker nebeneinander betrachtet, macht sich das schon stark bemerkbar. Auch der Bambu Lab A1 ermöglicht bereits einen guten Druck ohne an den Einstellungen zu feilen. Man muss ihn lediglich Auspacken, anschließen und drucken.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker im Test

Der Drucker ist einzeln für 429,00 Euro und als Kombination mit einem 4-farbigen AMS für 599,00 Euro erhältlich. AMS steht für Automatic Material System und ist ein automatisches Materialsystem für das Filament. Das System kann vier Spulen aufnehmen und dem Druckkopf zuführen. Als Filament wird das Material bezeichnet mit dem die Objekte gedruckt werden. In Verbindung mit dem „AMS lite“ werden 4-farbige Drucke möglich.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker Mehrfarbig im Test

Bambu Lab hat mir auch für diesen Test den Drucker inklusive „AMS lite“ zur Verfügung gestellt. Dazu kam ein Paket mit Filamentrollen an. Vielen Dank dafür. Der Drucker wird bereits komplett montiert geliefert. Es müssen lediglich wenige Handgriffe durchgeführt werden. Wenn man den A1 und den A1 mini nebeneinander betrachtet, fällt direkt der zusätzliche Arm am Rahmen auf. Der Drucker ist insgesamt größer und stabiler. Daher wird das Druckbett auch von unten festgeschraubt. Der Aufbau dauert etwa 30 Minuten. Schrauben und Werkzeuge werden natürlich mitgeliefert. Nach der Einrichtung stand für den Drucker noch ein Firmware Update bereit. Das kann per App oder direkt am Drucker ausgeführt werden.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker Mehrfarbig im Test

Lieferumfang des Bambu Lab A1 Kombi-Pakets

Drucker und AMS werden in einem großen Paket geliefert. Neben Drucker und AMS gibt es einen Spulenhalter mit dem eine Spule ohne AMS benutzt werden kann. Dazu kommt der Reinigungswischer für das Filament, eine Druckplatte, PTFE-Schläuche zur Verbindung des AMS mit dem Druckkopf, eine bereits installierte Edelstahldüse mit 0,4mm Durchmesser und eine Zubehörbox mit Ersatzteilen, Schrauben und Werkzeug. Das AMS besteht aus einem AMS lite Ständer, dem Gehäuse und vier Drehspulenhalter. Diese müssen auch zusammengesteckt und mit zwei Schrauben befestigt werden. Als Druckplatte wird die texturierte Platte mitgeliefert.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker Mehrfarbig im Test

Unterschiede zum „A1 mini“

Die Unterschiede sieht man tatsächlich im Aufbau des Druckers und der Größe des Druckbetts. Es handelt sich hier in erster Linie um den großen Bruder des A1 Mini. Der Drucker hat Abmessungen von 385 x 410 x 430 mm und wiegt 8,3 kg. Beim kleineren Modell sind das 347 x 315 x 365 mm und 5,5 kg. Identisch sind der Druckkopf, die mechanische Abstreifhilfe an der linken Seite oder das Düsenreinigungs-Tool. Verändert hat sich der Aufbau. Der Druckkopf beim A1 mini wird mit einem Arm gehalten. Es handelt sich um einen Cantilever Drucker, wo das Ende der X-Achse frei in der Luft hängt. Der A1 verfügt über einen zweiten Arm. Die Druckerbasis ist somit ein Rahmen an dem die X-Achse an der linken und rechten Seite hoch- und runtergefahren werden kann. Der Rahmen macht einen stabilen und wertigen Eindruck.

Durch den stabilen Rahmen hat man auch die Möglichkeit das AMS an der oberen Querstrebe zu befestigen. Den Adapter hierzu kann man sich selbst ausdrucken.

Ansonsten erbt der Drucker die Funktionen, die mir bereits beim A1 mini gefallen haben.  Der Drucker verfügt über eine vollautomatische Kalibrierung. Im Vordergrund steht der mehrfarbige Druck. Dank aktiver Motorgeräuschunterdrückung und aktiver Flussratenkompensation kann der Drucker problemlos im Hintergrund arbeiten ohne zu laut zu werden. Ein hochauflösender Hochfrequenz-Wirbelstromsensor misst dabei den Druck in der Düse in Echtzeit. Dadurch wird die Durchflussrate entsprechend den Messwerten ermittelt. Ziel ist eine präzise Extrusion. Natürlich alles bei vollautomatischer Kalibrierung des Z-Versatz, Bettnivellierung oder Vibrationsresonanz. Dazu kommt ein Düsendrucksensor, ein Beschleunigungsmesser und ein leistungsstarker Mikrocontroller. Mit dem fortschrittlichen Bewegungssteuerungssystem lässt sich ein 14-minütiges Benchy in sehr guter Qualität drucken. Als Benchy bezeichnet man ein 3D-Modell, das zum Benchmarking von 3D-Druckern und den Materialien verwendet wird. Das Hotend besteht aus Metall, die Düse ist aus Edelstahl. Die maximale Temperatur beträgt 300 ° Celsius. Mitgeliefert wird eine Düse mit 0,4mm Durchmesser. Im Zubehör sind noch weitere Düsen verfügbar, die per Schnellwechselsystem in wenigen Sekunden getauscht werden können.

Druckplatte hält magnetisch auf dem Heizbett

Das Heizbett wird mit einer Druckplatte bestückt. Die „Bambu Textured PEI Plate“ wird direkt mitgeliefert. Die glatte Platte „Bambu Smooth PEI Plate“ ist als Zubehör bestellbar. Die maximale Heizbetttemperatur beträgt 80 ° Celsius. Die Platten werden einfach auf das Druckbett gelegt und halten magnetisch. Der Werkzeugkopf beschleunigt mit 10m/s². Die maximale Geschwindigkeit beträgt 500mm/s. Als Filament werden PLA, PETG, TPU und PVA unterstützt. Weitere Filamente werden nicht empfohlen. Am Drucker befindet sich eine Kamera mit niedriger Framerate (bis zu 1080P) die auch Timelapse unterstützt. Damit können Zeitraffer-Videos erstellt werden oder Drucke beobachtet werden, wenn man mal unterwegs ist.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker - Test

Materialsystem „AMS lite“ – mehrfarbige 3D-Drucke

Das System ist einfach, ein Filamentwechsel geht schnell. Vier Spulenhalter können mit Filament bestückt werden. Wenn man Bambu Lab Filamente verwendet, sorgt ein RFID-Tag dafür, das die richtige Information zum Filament beim Drucker ankommt. Eine Spule kann recht einfach gewechselt werden. Am AMS gibt es pro Filament eine Zuführung. Je nach Spule wird der entsprechende Knopf gedrückt und das Filament kann zurückgezogen werden. Am Druckkopf selbst kann das Filament auch noch per Hebel abgeschnitten werden. Wenn die Druckdüse gewechselt wird, ist dies erforderlich. Ggf. auch beim Filamentwechsel. Das eigentliche Filament wird auf den Spulenhalter gedrückt und das Filament eingefädelt. Es wird direkt eingezogen und vom Drucker erkannt. Mit Bambu Lab Filamenten ist das Motto „Plug and Play“ wirklich hervorragend umgesetzt.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker - Test - Druck in verschiedenen Farben

Bambu Studio und Bambu Handy – Software für den 3D Druck

Für den eigentlichen Druck und die Steuerung des Druckers stehen zwei Programme zur Verfügung. Der Drucker selbst kann über das eingebaute Touch-Display gesteuert werden. Einfach ist es aber per Smartphone oder Tablet mit der App „Bambu Handy“. Man kann sich auf dem Smartphone direkt eine Vorlage aus der eigenen MakerWorld aussuchen und per Knopfdruck drucken. Auf dem Windows- oder Apple-Rechner geht es per Bambu Studio. Über das Portal makerworld.com kann man auf zahlreiche Modelle zurückgreifen und diese mit einem Klick in die Software importieren. Natürlich lassen sich auch über andere Portale Vorlagen herunterladen oder aber auch selbst generieren. STL-Dateien werden per Klick importiert. Ggf. müssen die Objekte neu ausgerichtet oder in der Größe angepasst werden. In der Software wählt man den Drucker und das Filament aus. Im Preview-Mode erfolgt die erste Prüfung, danach kann es direkt zum Drucker gehen. Auch als Neuling konnte ich mich schnell in der Software orientieren. Am einfachsten geht es allerdings per Smartphone. Dafür sind die Möglichkeiten dort nicht so ausgeprägt.

Bambu Lab A1 - 3D Drucker Test mehrfarbig

Toller 3D Drucker – besonders für Neulinge

Mit gefällt sowohl der A1 mini wie auch der A1. Beide Drucker ermöglichen einen schnellen und einfachen Einstieg in die Welt der 3D-Drucke. Ich bin positiv überrascht vom konstanten Druckergebnis. Die Qualität der Drucke ist sehr gut und wenn man mit mehreren Farben druckt, sorgt das Ergebnis oft auch für Staunen.

Ich habe mir direkt noch Zubehör für das Drucker gedruckt, wie etwa einen Abfallbehälter, eine Halterung für das Kabel und eine LED-Lichtleiste. Dazu natürlich noch vieles mehr, wie etwa den Spirographen für meine Siebträgermaschine.

Details zum Drucker findet ihr direkt beim Hersteller: https://eu.store.bambulab.com/de/products/a1