Lumin U2 im Test

Lumin U2 im Test – High-End-Streamer für audiophile Ansprüche

Einmal angefangen, gibt es kein Zurück. Wer sich einmal intensiver mit hochwertigem Musikstreaming beschäftigt hat, merkt schnell: Der Weg führt nicht linear, sondern über viele Etappen  und manchmal auch Umwege.

Angefangen habe ich mit dem Bluesound Node Icon. Das war ein unkomplizierter Einstieg, solide verarbeitet, klanglich absolut okay. Doch wie so oft im HiFi-Bereich, wächst mit der Erfahrung auch der Anspruch. Es folgte der Wechsel zum Auralic Vega S1,  der erste Wow-Moment in Sachen Klangtiefe und Raumdarstellung. Der große Sprung kam dann mit dem Vega G2.2. Und als Auralic plötzlich aus dem Spiel war, drehte sich das Gedankenkarussell. Ein Streaming-Gerät von einem Unternehmen, das die Pforten schließt, wird mit der Zeit vielleicht Probleme bringen. Wenn Apple mit dem nächsten iOS-Update kommt, kann die Software schon streiken. Da war mein Grundgedanke den Auralic Vega G2.2 nur noch als DAC laufen zu lassen um mit einem Streaming Transporter zu bespielen.

Lumin U2 im Test

Es musste ein Transporter her. Einer, der klanglich keine Kompromisse eingeht, aber auch technisch auf der Höhe ist. Die Wahl fiel auf den Lumin U2. Ob er das Zeug zum neuen Herzstück meiner Streamingkette hat? Genau das wollte ich herausfinden.

Lumin U2 im Test

Wer ist Lumin? Ein Blick hinter die Marke

Bevor wir uns dem Praxistest widmen, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Hersteller: Lumin ist eine Marke der in Hong?Kong ansässigen Pixel Magic Systems Ltd.. Dieses Unternehmen wurde im Jahr 2003 gegründet und war zunächst in der High?End?Elektronik? und Heimkino?Branche tätig.

Erst im Jahr 2012/2013 trat Lumin dann mit eigenen audiophilen Netzwerk?Playern an. Das erste DSD?kompatible Netzwerk?Musikgerät wurde Ende 2012 fertiggestellt, Lumin ist kein Hersteller, der einfach „nur“ einen Streamer auflegt. Hier steckt ein kompletter Entwicklungsansatz dahinter, der von technischen Enthusiasten getragen wird. Diese Herkunft macht den Einstieg des Lumin U2 in mein Setup umso spannender.

Lumin U2 auf bfly-audio Gerätebasis

Streamen mit Stil: Der Lumin U2

Der Lumin U2 ist ein sogenannter Network Transporter, also ein reiner digitaler Musik-Streamer ohne eingebauten DAC. Er richtet sich an audiophile Hörer, die bereits über einen hochwertigen D/A-Wandler verfügen und Wert auf maximale Klangqualität, Formatvielfalt und technische Präzision legen. Vor allem entkoppelt man damit die All-in-One-Lösungen. Man kann einen guten DAC betreiben und den Streamingpart in ein eigenes Gerät auslagern. Bei Bedarf lässt sich ein Streaming Transporter vielleicht schneller mal austauschen, wie ein Gesamtpaket.

Lumin U2 Rückseite und Anschlüsse

Was sind die wichtigsten Eigenschaften des Lumin U2?

  • Reiner Transporter: Kein integrierter DAC – digitale Ausgabe über USB, BNC, AES/EBU, optisch und koaxial.
  • High-Res-Streaming: Unterstützung für PCM bis 768?kHz und DSD512 (via USB).
  • Netzwerk-Kompetenz: Unterstützung für UPnP, Roon Ready, Spotify Connect, TIDAL Connect, Qobuz, etc.
  • Zukunftssicher: Neue Hardwareplattform mit stärkerem Prozessor für Upsampling, Resampling und stabile Wiedergabe.
  • Verlustfreies Design: Das interne System läuft auf einem speziell entwickelten Linux-basierten Betriebssystem mit Fokus auf bitperfekter Audioausgabe.
  • Kompromisslose Verarbeitung: Massives Aluminiumgehäuse, vibrationsoptimiert, mit exzellenter Materialanmutung.
  • Lumin App: Eigenständige Steuerungs-App für iOS und Android

Lumin U2 Rückseite und Anschlüsse

Mein Setup: Lumin U2 an Auralic Vega G2.2

Nachdem ich mein bisheriges Setup durch das Auralic-Aus noch mal auf die Probe gestellt habe, habe ich mich entschlossen den Vega G2.2 als PureDAC laufen zu lassen – eine Option die das Gerät von Hause aus unterstützt. Damit wird der Streaming-Part abgeschaltet und das Gerät ist völlig unabhängig von einer Software-App. Ziel war es einen digitalen Zuspieler anzuschaffen, der meinen DAC befeuert. Ein reiner Transporter, der auf Klangqualität, Stabilität und Zukunftssicherheit optimiert ist, sollte es werden. Die Wahl fiel auf den Lumin U2,  ein Gerät, das genau diese Punkte verspricht. Natürlich ist man nie 100% auf der sicheren Seite, aber mit Lumin habe ich ein gutes Gefühl und das Gerät gekauft.

Lumin U2 auf bfly-audio Gerätbasis mit Auralic Vega G2.2

Im Verbund mit meinem Auralic-DAC zeigt der Lumin U2 sofort, wo seine Stärken liegen. Die Signalverarbeitung wirkt mühelos, das Klangbild ist offen, dynamisch und gleichzeitig kontrolliert. Gerade bei hochauflösendem Material bleibt der Streamer unbeeindruckt: keine Aussetzer, keine Artefakte, einfach nur toller Klang und das über Roon, Qobuz Connect oder über die Lumin-App.  Die Integration in mein Netzwerk verlief reibungslos, und sowohl Roon als auch Qobuz Connect funktionierten auf Anhieb.

Die Verbindung zu meinem DAC läuft über ein USB-Kabel. Ich habe  vom deutschen Vertrieb den Hinweis bekommen ein USB-Kabel von AIM auszuprobieren. Vorher hatte ich ein AudioQuest Coffee im Einsatz. Das AIM UA3 verwendet einen Leiter aus reinem Silber. Der Unterschied war direkt hörbar und extrem viel besser im Vergleich zum Audioquest Kabel. Das Kabel hat mich überzeugt, sodass ich es direkt gekauft habe. Ich werde in Kürze noch mal ein Kabel von Habst testen und euch da noch mal ein Update geben. Da ich vom Auralic-DAC ebenfalls mit Reinsilber-XLR-Kabeln in eine Burmester-Vorstufe gehe, passt das Reinsilber-USB-Kabel natürlich perfekt.

Lumin U2 von unten

Im täglichen Betrieb bleibt der U2 angenehm unauffällig – sowohl akustisch (kein Lüftergeräusch, keine Hitzeentwicklung) als auch optisch, wenn man das minimalistische Design in mattiertem Aluminium mag. Ich habe mich für die schwarze Variante entschieden. Für mich ist der Lumin U2 derzeit genau das, was ich gesucht habe: ein audiophiler Netzwerk-Transporter, der sich voll und ganz auf seine Kernaufgabe konzentriert: das bestmögliche digitale Signal auszugeben. Besser geht es natürlich noch immer, wie etwa mit dem Lumin U2X.

Was mir beim Lumin U2 nicht so gut gefällt?

Ja, da gibt es durchaus ein paar Dinge. An erster Stelle möchte ich die Lumin App nennen, die doch ziemlich im Retro-Stil aufgemacht ist. Ich kenne mich mit der App-Entwicklung ein wenig aus und weiß daher welche Kosten in dem Bereich anfallen können. Aber hier würde ich mir wünschen, das da zukünftig ein Update kommt und das Design überarbeitet wird. An die Bedienung muss man sich schon etwas gewöhnen. Da ich fast ausschließlich Roon und Qobuz Connect nutze, ist der Aspekt für mich aber zu vernachlässigen.

Lumin App

Ich mag das Design des Gerätes, doch das Display wirkt auch leicht angestaubt. Als Bluesound den Node Icon vorgestellt hat, habe ich mich über die Darstellung von farbigen Albumcovern gefreut und das hat mir auch bei Auralic sehr gefallen. Da macht man mit Lumin nun einen Schritt zurück. Das Display ist so klein, das ich von meinem Sofa nicht lesen kann, welcher Titel gespielt wird. Aber ich habe mich dennoch für Lumin entschieden, weil der Klang mich einfach überzeugt hat.

Display des Lumin U2

Eine dritte Sache ist mir noch aufgefallen. Wenn man nah ans Gerät geht, hört man ein ganz leichtes Brummen. Man muss schon sehr nah ans Gerät gehen, das Brummen ist aber da und konnte auch nicht durch andere Kabel, Netzfilter, etc. reduziert werden.

Lumin U2 – das vorläufige Ende meiner Reise

Auch wenn ich einige Punkte aufführen kann, die noch zu verbessern sind, glaube ich  das ich mit dem Lumin U2 das vorläufige Ende meiner Streaming-Reise erreicht habe. Ich bin klanglich wirklich begeistert. Der Streaming Transporter spielt noch mal deutlich besser auf, wie der Auralic Vega G2.2 mit integrierter Streaming-Funktion. Das ist genau das, was ich gesucht habe. Natürlich werde ich noch mal ein paar Kabel probieren, aktuell habe ich den Lumin U2 auch auf einer Gerätebasis von bfly-audio stehen. Aber dazu kommt noch ein separater Testbericht.

Lumin U2 und bfly-audio

Der Lumin U2 wird in Deutschland von der IAD GmbH betrieben. Da bekommt ihr ihn zum Preis von 4990 Euro (Stand Oktober 2025) direkt unter https://www.audiolust.de/Lumin-U2-Black/LUMU2BL

Weitere Details zu Lumin, eine Übersicht aller Produkte, findet ihr unter https://www.lumin-deutschland.de