Auralic Vega S1 im Test

Auralic Vega S1 im Test: Neuer Stern am Streaming-Himmel für High-End-Enthusiasten?

Als langjähriger Produkttester im Bereich HiFi und High End, mit einer tiefen Leidenschaft für audiophilen Klang und einer Burmester-Anlage als Herzstück meiner Hörumgebung, war ich gespannt auf den Auralic Vega S1 Streamer. Ich habe einige Jahre den Bluesound Node genutzt aber beim Wechsel auf den Node Icon eine Klangverbesserung vermisst. Auralic hat sich in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet, wenn es um innovative Streaming-Lösungen geht.

Auch im Gespräch mit dem HiFi Forum in Baiersdorf wurde mit der Vega S1 empfohlen. Doch kann der Vega S1, der sich im mittleren bis oberen Preissegment positioniert, diesen hohen Ansprüchen gerecht werden und meine bereits exzellente Burmester-Anlage mit noch weiter aufwerten? Ich hatte im Vorfeld einige Fragen. Die Burmester Vorstufe 088 verfügt über einen erstklassigen DAC, ist aber bereits einige Jahre alt. Wie schneidet der DAC des Vega S1 im Vergleich ab? Macht es Sinn hier auf Burmester zu setzen oder auf Auralic?

Auralic Vega S1 im Test - Display

Auralic Vega S1 – Streaming-DAC

Der Auralic Vega S1 tritt als reiner Streaming-DAC an, der audiophilen Hörern eine kompromisslose digitale Quelle bieten soll. Er ist nicht nur ein Netzwerkplayer, sondern integriert auch einen hochwertigen Digital-Analog-Wandler, was ihn zu einer zentralen Komponente in modernen High-End-Setups macht. Meine Erwartungen an den Vega S1 waren hoch: Ich suchte nach einem Gerät, das nicht nur technisch auf dem neuesten Stand ist, sondern auch eine nahtlose Integration in meine bestehende Anlage ermöglicht und vor allem eine Klangverbesserung gegenüber meiner bisherigen Streaming-Lösung bietet (Bluesound Node Icon). Die Zielgruppe des Vega S1 sind klar audiophile Hörer, die Wert auf höchste Klangqualität aus Streaming-Diensten und lokalen Bibliotheken legen, Roon nutzen oder ein Upgrade für ihre bestehende High-End-Anlage suchen. Da fühlte ich mich erstmal gut aufgehoben.

Auralic Vega S1 im Test - Display

Design, Verarbeitung und Anschlüsse

Beim Auspacken des Auralic Vega S1 fällt sofort die exzellente Verarbeitungsqualität auf. Das Gehäuse ist aus massivem Aluminium gefertigt und strahlt eine unaufdringliche Eleganz aus. Das minimalistische Design mit dem klaren Display fügt sich perfekt in jede hochwertige HiFi-Anlage ein. Die Haptik ist hervorragend, alle Bedienelemente und Anschlüsse sind präzise gefertigt. Ich habe mich neben dem Vega S1 für die PSU entschieden. Es handelt sich dabei um das externe Netzteil und beide Geräte können problemlos und elegant im Rack nebeneinander stehen. Das wirkt insgesamt auch optisch stimmig.

Auralic Vega S1 im Test - Rückseite und Anschlüsse

Folgende Anschlüsse hat der Vega S1:

  • Digitale Eingänge: USB-Audio (für den Anschluss an einen Computer), AES/EBU, Koaxial und Toslink (Optisch) bieten maximale Flexibilität für externe digitale Quellen.
  • Netzwerk: Ein Gigabit-Ethernet-Anschluss sorgt für eine stabile kabelgebundene Verbindung.
  • Analoge Ausgänge: Symmetrische XLR- und unsymmetrische Cinch-Ausgänge ermöglichen den direkten Anschluss an hochwertige Vorverstärker oder Endstufen. Dies ist besonders wichtig für meine Burmester-Anlage, die von symmetrischen Verbindungen profitiert. Das ist am Ende auch die Verbindung, die ich gewählt habe, gepaart mit Reinsilber-Kabeln von German Highend.

Technische Ausstattung und Kernfeatures

Der Auralic Vega S1 ist vollgepackt mit fortschrittlicher Technologie, die auf höchste Klangqualität abzielt:

  • DAC-Sektion: Auralic setzt auf eine Eigenentwicklung, den „Fusion DAC“, der PCM-Dateien bis zu 32 Bit/768 kHz und DSD512 nativ unterstützt. Dieser DAC ist nicht einfach ein Standardchip, sondern eine optimierte Lösung, die Auralics Philosophie der Klangreinheit widerspiegeln soll.
  • Streaming-Plattform: Der Vega S1 ist Roon Ready, was für viele audiophile Nutzer ein entscheidendes Kriterium ist. Darüber hinaus bietet er native Unterstützung für Tidal Connect und Qobuz, was den Zugriff auf eine riesige Musikbibliothek ermöglicht. Über mein iPhone kann ich einfach per Airplay 2 Inhalte an den Vega S1 übertragen. Roon nutze ich ebenfalls, als Roon Server dient ein Mac Mini.

Auralic Vega S1 im Test

Besondere Technologien:

    • Direct Data Recording (DDR): Diese Technologie zeichnet eingehende digitale Audiodaten in einem Zwischenspeicher auf, um Jitter zu eliminieren und eine präzise Taktung zu gewährleisten.
    • Galvanische Isolation: Die digitalen und analogen Sektionen sind galvanisch getrennt, um Interferenzen zu minimieren und ein möglichst sauberes Signal zu gewährleisten.
    • Power Supply: Eine hochwertige lineare Stromversorgung sorgt für eine stabile und rauschfreie Energieversorgung der empfindlichen Audiokomponenten.

Auralic Vega S1 im Test - Oberseite

Klangtest und Hörvergleiche

Meine Testumgebung besteht aus folgende Komponenten

  • Verstärker: Burmester 039-6 im Doppelpack, mono-gebrückt
  • Vorstufe: Burmester 088
  • Lautsprecher: Burmester B30
  • Kabel: Hochwertige Referenzkabel von In-akustik, HMS und German High End

Der Klang des Vega S1 lässt sich als außerordentlich transparent, detailreich und musikalisch beschreiben. Er ist nicht analytisch im Sinne von steril, sondern offenbart eine Fülle von Informationen, ohne dabei unnatürlich zu wirken. Im Vergleich zum Node Icon spielt er deutlich besser auf. So habe ich mir hochauflösende Musik mit Qobuz vorgestellt. Fairerweise muss man sagen, das sich der Node Icon um die 1.000 Euro bewegt und der Vega S1 mit externem Netzteil um die 3.000 Euro kosten.

Die Dynamik ist exzellent. Der Vega S1 liefert sowohl bei leisen Passagen als auch bei orchestralen Ausbrüchen eine überzeugende Performance. Der Bassbereich ist tief, präzise und kontrolliert, ohne jemals zu wummern oder unkontrolliert zu wirken. Verbunden habe ich den Streamer mit einem Reinsilber-Kabel das hier noch mal alle Nuancen rauskitzelt. Im direkten Vergleich mit meinem bisherigen Streamer zeigte der Vega S1 eine deutlich gesteigerte Auflösung und eine noch stabilere Raumabbildung. Die Musik wirkte freier und luftiger, insgesamt deutlich besser.

Auralic Vega S1 im Test - mit PSU

Bedienung und Software (Lightning DS App)

Die Bedienung des Auralic Vega S1 erfolgt hauptsächlich über die Lightning DS App, die für iOS verfügbar ist. Allerdings fühlt man sich bei der Nutzung der App schon ein paar Jahre in die Vergangenheit zurückkatapultiert. Es funktioniert zwar alles, richtig gut konzipiert und gestaltet ist die App aber nicht. Da ich ohnehin alle Inhalte über Roon zuspiele, hat mich das nicht wirklich gestört.

Die Ersteinrichtung war sehr  einfach und innerhalb weniger Minuten erledigt. Allerdings nutze ich die App auf dem iPhone und auf dem iPad. Ich kann zwar eine iCloud-Synchronisierung aktivieren, ich musste aber auf beiden Geräten die Streaming-Dienste konfigurieren. Da wurde leider nichts synchronisiert.

Der Auralic Vega S1 bewegt sich im oberen Preissegment, doch angesichts der gebotenen Klangqualität, der technischen Ausstattung und der exzellenten Verarbeitung ist der Preis absolut gerechtfertigt. Im Vergleich zu direkten Konkurrenten in dieser Klasse bietet der Vega S1 ein überzeugendes Gesamtpaket.

Fazit und Empfehlung

Der Auralic Vega S1 hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Er ist ein herausragender Streaming-DAC, der nicht nur durch seine technische Ausstattung, sondern vor allem durch seine beeindruckende Klangqualität besticht. Die Kombination aus Detailreichtum, Musikalität und einer überragenden Raumabbildung macht ihn zu einem echten Highlight in meiner High End Anlage.

Der Auralic Vega S1 ist die ideale Wahl für audiophile Hörer, die:

  • bereits eine hochwertige Hifi-Anlage besitzen (wie meine Burmester-Anlage) und diese klanglich optimieren möchten.
  • das Beste aus ihren Streaming-Diensten (Tidal, Qobuz) herausholen wollen.
  • eine stabile und funktionsreiche Roon-Integration wünschen.
  • Wert auf exzellente Verarbeitungsqualität und ein zeitloses Design legen.

Gekauft habe ich den Auralic Streamer im HiFi Forum in Baiersdorf. Meldet euch gerne bei Fragen bei dem Team:

https://www.hififorum.de/hifi-highend/auralic.html

Hier geht es zum Hersteller: https://us.auralic.com/

Alternativ könnt ihr auch direkt online bestellen. Von Art & Voice stammt auch das Reinsilber-Kabel mit dem ich den Vega S1 an den Burmester 088 angeschlossen habe: https://www.highend-hifi-shop.de/