GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Silberkabel von GERMAN HIGHEND aus Deutschland

Es gibt Produkte, die entstehen aus dem Wunsch heraus, etwas Bestehendes zu verbessern. Die Reinsilber-Kabel von GERMAN HIGHEND gehören in diese Kategorie. Entwickelt wurden sie von Art & Voice – einem Händler, der Klangqualität kompromisslos denkt.

Wer sich im Bereich High-End-Audio ein wenig auskennt, dem ist der Name Art & Voice längst ein Begriff. Der hannoversche Fachhändler hat sich in den letzten Jahren nicht nur einen Namen durch erlesene Produktlinien gemacht, sondern auch durch einen eigenen Anspruch an Klang und Qualität. Dieser Anspruch hat über die Jahre zu einer Erkenntnis geführt. Nicht alles, was der Markt hergibt, wird den eigenen Erwartungen gerecht. Und so reifte die Idee, statt nach dem idealen Kabel zu suchen, es einfach selbst zu entwickeln. Es sollte ein Kabel werden, das nicht von Budgetgrenzen oder Produktzyklen limitiert ist, sondern einzig und allein dem Idealbild eines perfekten Signalüberträgers folgt. Das Ergebnis ist ein Reinsilber-Kabel, das nicht nur auf dem Papier beeindruckt, sondern vor allem im Hörraum.

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Art & Voice verfolgt mit dieser Eigenentwicklung ein klares Ziel: Klang auf höchstem Niveau, ohne Kompromisse. Kein HiFi-Voodoo, sondern durchdachte Technik, sorgfältig ausgewählte Materialien und die Leidenschaft für Musik in ihrer reinsten Form. Das hört sich sehr gut und wird auch genauso von vielen Kunden der Marke bestätigt. Das Unternehmen stellt Interessenten Testkabel zur Verfügung die oft nicht den Weg zurück finden. Wenn das mal nicht die beste Werbung ist.

Unter der Marke GERMAN HIGHEND bietet das Unternehmen sämtliche Kabel an, die man bei einer HiFi Anlage benötigt. Das sind Lautsprecherkabel, Cinch- oder XLR-Kabel und auch Netzkabel, sowie verschiedenes Zubehör. Inhaber Jörg Erwin hat mir zwei Kabel zur Verfügung gestellt, damit ich sie mit meinen vorhandenen Kabeln vergleichen kann. Da ich ohnehin ein XLR-Kabel für meinen Auralic Streamer suchte, kam es mir sehr gelegen mal ein Reinsilber-Kabel zu probieren. Es passt zwar leider überhaupt nicht in mein Budget, aber klanglich passte es sehr gut.

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Für meinen Test habe ich zwei XLR-Kabel bekommen. Ich habe einmal den Burmester CD-Spieler 001 mit der Burmester Vorstufe 088 verbunden und dann den Auralic Vega S1 mit der selben Vorstufe. Zum Einsatz kamen die XLR-Kabel PSS (ab 340,00 Euro pro Meter) und MCS (ab 915,00 Euro pro Meter). Das ist ganz weit oben angesiedelt und genauso wertig fühlen sich die Kabel auch an. Sie werden weich gepolstert in einem Filzumschlag mit aufgedrucktem Logo geliefert.

Was ist ein XLR-Kabel?

XLR-Kabel sind aus dem professionellen Audiobereich nicht wegzudenken. Man findet sie  im Tonstudio, auf der Bühne oder in hochwertigen HiFi-Anlagen. Ihr Einsatzzweck liegt dort, wo es auf eine störungsfreie und verlustarme Signalübertragung ankommt.

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Der Begriff „XLR“ stammt ursprünglich vom Steckerhersteller Cannon und steht für „eXternal Line Return“. Heute bezeichnet er eine dreipolige Verbindung, die vor allem für symmetrische Signalübertragung genutzt wird. Der große Vorteil: Durch die symmetrische Bauweise können Störungen, die auf dem Weg durch das Kabel entstehen weitgehend kompensiert werden. Das Ergebnis ist ein deutlich sauberer, rauschärmerer Klang – insbesondere bei längeren Kabelwegen. Perfekt also für meine 3 Meter Verbindung zum Streamer. Im Bühnenbereich kommen natürlich viel längere Kabelwege vor, da eignet sich die Verbindung noch mehr.

Gerade im High-End-Segment werden XLR-Kabel oft als klanglicher „Gamechanger“ betrachtet, vorausgesetzt, die Quelle und das Zielgerät unterstützen ebenfalls eine symmetrische Verbindung. Für meinen Testaufbau nutze ich Burmester Komponenten, die seit jeher fast ausschließlich auf XLR-Verbindungen setzen.

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Welche Vorteile genießen Reinsilber-Kabel?

Wenn es um das perfekte Kabel geht, scheiden sich oft die Geister. Man hört und liest viel von den Materialien Kupfer, versilbertes Kupfer, Goldkontakte – die Liste ist lang. Wie kommt man zu Silberkabeln? Es liegt am physikalischen Hintergrund: Silber besitzt die höchste elektrische Leitfähigkeit aller Metalle. Das bedeutet, dass elektrische Signale – und damit auch Audiosignale – besonders verlustarm und präzise übertragen werden können. Reinsilberkabel gelten als besonders detailreich, luftig und analytisch. Feinste Nuancen im Hochtonbereich, eine verbesserte Staffelung der Bühne und ein insgesamt transparenteres Klangbild sind häufig genannte Eigenschaften. Gerade in Kombination mit hochwertigen Komponenten, die dieses Maß an Auflösung auch umsetzen können, entfaltet Reinsilber sein volles Potenzial.

GERMAN HIGHEND PSS-Serie

Die Kabel des PSS-Serie bestehen aus grobkristallinen 4-5N-Reinsilber. Es gibt sie ab einer Länge von 0,5 Metern mit Neutrik HQ-XLR-Steckern deren Verbindung versilbert ist. Das Herzstück des Kabels sind oberflächenpolierte SolidCore-Leiter aus hochreinem Reinsilber (4–5N), ergänzt durch definierte Korrekturdrähte aus OFC-Kupfer. Was bedeutet das konkret?

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Das Fundament der PSS-Serie ist hochreines Silber mit einer Reinheit von 4 bis 5N. Das entspricht 99,99 % bis 99,999 %. Das verwendete Silber zeichnet sich durch eine besonders homogene Gefügestruktur aus. Die Kornform ist überwiegend globular – also rundlich. Im Vergleich zu länglich geformten Körnern wird dadurch eine gleichmäßigere Stromverteilung innerhalb des Leiters ermöglicht.  Die Restmetallanteile bestehen fast ausschließlich aus Kupfer.

Gefertigt wird der PSS-Draht direkt aus der Schmelze: In einem präzise gesteuerten Prozess wird das Silber durch feine Zugsteine gezogen, anschließend geglüht, um mechanische Spannungen abzubauen, und abschließend poliert.

Preislich fängt das Kabel bei 280 Euro für 2 x 0,5 Meter an. Details findet ihr hier:

https://www.highend-hifi-shop.de/german-highend-reinsilber-pss-xlr-kabel

GERMAN HIGHEND MCS-Serie

Die MCS-Serie wird als Grenze des Machbaren angegeben. Es handelt sich hier um einen händisch hergestellten Silberleiter.  Da herkömmliche industrielle Prozesse auf feinkörnige Gefüge ausgelegt sind, musste GERMAN HIGHEND einen völlig neuen handwerklichen Ansatz wählen: Das Silber wird unter Sauerstoffausschluss in eine vorgewärmte Kokille gegossen, wodurch eine besonders langsame und kontrollierte Kristallisation mit deutlich größeren Körnern entsteht. Dieser grobkristalline Zylinder wird anschließend mechanisch verformt und mehrfach spannungsarm geglüht, um die inneren Spannungen abzubauen, ohne das Gefüge zu zerstören. Das klingt alles ziemlich aufwändig, mehr Details zur Herstellung gibt es hier.

GERMAN HIGHEND Silberkabel Test

Technisch setzen auch diese Kabel auf oberflächenpolierte SolidCore-Leiter aus 4–5N-Reinsilber. Ergänzt wird dies durch präzise platzierte Kupferkorrekturdrähte und ein hochwertiges Dielektrikum aus PET. Die Verarbeitung erfolgt konsequent mit silberhaltigem Speziallötzinn. Hier wird auf jedes Detail geachtet.

Die MCS-Version markiert dabei die absolute Spitze des technisch Machbaren – gedacht für Anlagen ohne Schwachstelle. Preislich fängt das Kabel bei 565 Euro für 2 x 0,5 Meter an. Details findet ihr hier:

https://www.highend-hifi-shop.de/german-highend-mcs-xlr-kabel-ultra-highend-reinsilberleiter-a-v-referenz-2x-0.5m-stereokabel-mit-neutrik-hq-xlr-steckern

Wenn man sich mit der Fertigung der Kabel auseinandersetzt, wird der enorme Arbeitsaufwand deutlich. Sicherlich fällt ein Großteil des Preises auf die einzelnen Schritte die in Handarbeit ausgeführt werden.

Das PSS ist ein extrem gutes High-End-Kabel mit guter Preis-/Leistung für ambitionierte Anwendungen. Das MCS ist „State of the Art“ und gedacht für Referenzsysteme, in denen jedes Detail zählt.

Doch wie klingt das jetzt?

Klanglich haben mich beide Kabel begeistert. Zum Vergleich konnte ich solide Kabel der Mittelklasse heranziehen, die Silberkabel hatten stets die Nase vorn. Da wir gerade mit meinem Sohn die 5 Teile von Fluch der Karibik gesehen haben, sollte das Lied „He’s a Pirate“ aus dem Soundtrack als erstes Teststück dienen. Und das hatte es in sich. Der Klang war wuchtig, sehr präsent und detailliert. Jetzt haben wir mit dem Auralic Vega S1 und Qobuz hochauflösende Musik zugespielt, daher ist es nicht verwunderlich das es klanglich hochauflösender war, aber das Kabel konnte auch bei der Wiedergabe von CDs durch eine höhere Auflösung und bessere Räumlichkeit punkten. Ich hatte stets das Gefühl, das Instrumente klarer und differenzierter erkennbar waren.

Die MCS-Version hatte die Nase vorne. Mein Auralic Vega S1 konnte druckvoll aufspielen und die hochauflösenden Songs eindrucksvoll an den Burmester 088 liefern. Das hat ordentlich Spaß gemacht. Leider bleiben die Kabel fern ab von meinem Budget, sodass ich sie schweren Herzens an Art & Voice zurücksende. Ich werde mir aber ein 0,5 Meter Kabel für meinen Burmester CD-Spieler zulegen. Ich denke das ist eine sehr gute Investition. Danke für den Test.

Details findet ihr hier: https://german-highend.com/de/silberkabel/