LaserPecker LP5 im Test

LaserPecker LP5 – Lasergravierer mit 20W Faser- & Dioden-Laser

Bereits in 2024 durfte ich erste Erfahrungen mit dem LaserPecker LP2 machen. Es handelt sich um die Einstiegslösung von LaserPecker. Jetzt steht der Lasergravierer LP5 neben meinem Schreibtisch. Der LP5 ist leistungsfähig, leicht und kompakt, kann dank seiner beiden 20W Faser- & Dioden-Laser mit zahlreichen Materialien arbeiten und bringt Lasergravur auch in den Privathaushalt.

Der LaserPecker LP5 ist ein Lasergravierer mit 20W Faser- & Dioden-Laser. Wie auch beim LP2 handelt es sich hier um eine Plug and Play Lösung. Auspacken, anschließen und schon kann es losgehen.  Das Gerät erreicht eine Graviergeschwindigkeit von bis zu 10.000 mm/s. Das ist ziemlich schnell. Der LP2 graviert mit einer Geschwindigkeit von 600 mm/s – ein deutlicher Unterschied. Neben Tiefengravur ermöglich das Gerät auch 3D-Graustufen-Prägungen oder das Schneiden von Holz oder Metall.

LaserPecker LP5 im Test

LaserPecker – seit 8 Jahren am Markt

Die Marke LaserPecker gehört dem Unternehmen Shenzhen Hingin Technology Co., Ltd. Seit 8 Jahren werden blaue Dioden- und Fasenlaser verkauft. Über 200.000 Benutzer nutzen laut Webseite des Unternehmens die Produkte. Im Jahre 2017 wurde das Unternehmen gegründet und in 2019 der erste LaserPecker LP1 präsentiert. Per Crowdfunding Kampagne wurden 3,4 Millionen US-Dollar eingesammelt. Der Name LaserPecker selbst entstand aus den Wörtern „Laser“ und „woodpecker“. Ein „woodpecker“ ist ein Specht. Mittlerweile gibt es verschiedenen Lasergravierer in unterschiedlichen Preisklassen und Stärken. Dazu kommt unterschiedliches Zubehör, wie etwa Drehwalzen oder auch komplette Gehäuse um die Sicherheit zu erhöhen.

LaserPecker LP2 vs. LaserPecker LP5

Aufbau und Montage des LaserPecker LP5

Ich habe den LaserPecker LP5 in einem großen Paket erhalten. Es handelt sich dabei um den eigentlichen Laser mit Verbindungs- und Netzkabeln, einem Abluftrohr, Werkzeugkasten, Schutzbrille, Positionierklemmen und einer Bedienungsanleitung. Dazu gibt es ein Materialpaket damit man den Laser direkt auch ausprobieren kann. Ein paar Teile mussten noch montiert werden. Die Grundplatte wird dazu mit dem Tragarm verschraubt. Dann kann die Lasereinheit am Tragarm befestigt werden. Dafür ist eine große Rändelschraube vorgesehen. Jetzt muss die Lasereinheit noch per USB-Kabel mit dem Tragarm verbunden und zu guter Letzt mit Strom versorgt werden. Es macht auf jeden Fall Sinn das Abluftrohr zu montieren und in einen Filter abzuleiten oder aus dem Fenster zu hängen. Es entstehen beim lasern verschiedene Gerüche und Dämpfe die man besser ausleiten sollte. Dann kann es bereits losgehen. Zum Schutz vor dem Laser ist noch eine Abdeckung vorhanden die auf jeden Fall installiert werden muss. 5 – 10 Minuten Zeit ist dafür erforderlich, das passende Werkzeug wird mitgeliefert.

Ein Lasergravierer ist kein Spielzeug, nehmt die Sicherheit ernst und informiert euch bitte unter welchen Bedingungen der Lasergravierer bei euch in Betrieb gehen darf.

LaserPecker LP5 – Schutzmaßnahmen beachten

Der LaserPecker LP5 ist grundsätzlich ein Laser der Klasse 4 – das bedeutet, er gehört zur höchsten Gefahrenklasse für Laserstrahlung. Klasse-4-Laser können sowohl Haut- als auch Augenschäden verursachen und reflektierte Strahlung kann ebenfalls gefährlich sein.  Es ist aber möglich einen Betrieb unter Laserklasse-1-Bedingungen (empfohlen & EU-konform) durchzuführen. Durch den Einsatz der offiziellen Schutzabdeckung (z. B. LP5 Safety Enclosure) und die Einhaltung aller Sicherheitsanweisungen im Benutzerhandbuch sowie in der LDS-Software kann der LP5 unter Bedingungen betrieben werden, die Laserklasse 1 entsprechen. Das bedeutet: Es tritt keine schädliche Strahlung nach außen aus. Somit wären keine Schutzbrillen oder Warnleuchten erforderlich.

LaserPecker LP5 bei der Lasergravur

Öffnet man die Schutzabdeckung, stoppt der LP5 automatisch. Das Gerät lässt sich ohne Schutzabdeckung nicht betreiben. Falls der LP5 ohne Schutzabdeckung verwendet wird, gelten Laserklasse-4-Bedingungen. In diesem Fall liegt die Sicherheitsverantwortung beim Nutzer oder Laserschutzbeauftragten (LSO). Es muss eine Standardvorgehensweise für sicheren Betrieb dokumentiert und eingehalten werden. Pflichtausstattung ist eine Schutzbrille. Eine Status-LED zeigt stets die Betriebszustände an (gelb = bereit, grün = aktiv, rot = Not-Aus). Eine Not-Aus-Taste sorgt für den sofortigen Stopp des Geräts. Und zu guter Letzt verhindert ein Sicherheitsschlüssel die unbefugte Nutzung. Diese Sicherheitsvorgaben sind nicht nur gesetzlich relevant – sie sind essenziell für den verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit Hochleistungslasern wie dem LP5.

Für den LaserPecker LP2 habe ich das Schutzgehäuse zusätzlich gekauft, den LaserPecker LP5 nutze ich mit der konischen Schutzabdeckung. Und dennoch gehe ich mit Respekt an den Laser, sorge dafür das keine anderen Personen im Raum sind, vor allem auch der Zugriff für Kinder ausgeschlossen ist. Geht einfach sorgsam mit dem Thema um, wenn ihr zum ersten Mal mit Lasergravierern arbeitet.

Hier gibt es noch ein paar Informationen rund um das Thema:

Laserschutzbeauftragter (LSO) – Sicherer Betrieb des LaserPecker LP5

Lasergravierer in der Praxis – lasern und schneiden

Gravieren klang für mich lange ziemlich viel Aufwand. Doch nach einer gewissen Einarbeitungszeit in Produkt und Software geht alles relativ schnell. Mein Ersteindruck: Kompakt, durchdacht, schnell einsatzbereit. Der Aufbau war unkompliziert. Auspacken, aufstellen, App laden – und schon konnte ich loslegen. Der LP5 wirkt hochwertig verarbeitet und braucht erstaunlich wenig Platz. Dadurch ist natürlich der Arbeitsbereich auch eingeschränkt. Ich habe damit Holzbretter personalisiert, eine Münze graviert und sogar eine kleine Skizze auf Edelstahl gebracht. Auch Glas funktioniert mit etwas Übung, ebenso das Schneiden von Holz oder dünnem Metall. Die Ergebnisse sehen professionell aus – gestochen scharf und sauber. Aber es Bedarf auch Übung und Testing. Welche Einstellung ist für welches Material optimal? Ich habe beispielsweise einen Würfel aus Holz geschnitten und mich an die Einstellungen rangetastet. Jede Seite habe ich mit verschiedenen Parametern geschnitten bis ich die für mich richtige Einstellung hatte. Einige Teile sind aber schon etwas angebrannt, das macht dann sicherlich die Erfahrung. Tipp aus der Praxis: Nicht jedes Material reagiert gleich. Am besten testet man vorher ein kleines Muster, bevor es ans finale Projekt geht. In Foren und auch in der CraftZone gibt es bereits Vorgaben, die man gut übernehmen kann.

LaserPecker LP5 Lasergravierer - Schneiden von Holz

Die App wurde mittlerweile komplett überarbeitet. Beim LaserPecker LP2 habe ich die LaserPecker App genutzt, jetzt gibt es das LaserPecker Design Space. Im Bereich der Lasergravur nutze viele Anwender die Software Lightburn. Auch der LaserPecker LP5 kann damit bedient werden, einfacher finde ich aber die Software vom Hersteller. Der Einstieg war für mich intuitiver. Die App / Desktop Software bietet nicht nur die üblichen Importfunktionen (Bilder, Texte, einfache Vektorgrafiken), sondern erlaubt auch rudimentäres Bearbeiten. Was gut funktioniert ist die Vorschau über die „Preview“-Funktion. Man kann genau schauen an welcher Stelle das Objekt graviert wird. Entweder wird dies mit einem Kasten angezeigt oder je nach Einstellung sogar die Umrisse. Das ist sehr einfach und hilft enorm die Gravurgröße und -position zu kontrollieren.

LaserPecker LP5 Lasergravierer - Schneiden von Holz

Die Software gibt es hier: https://de.laserpecker.net/pages/software

Das Feintuning (z. B. bei Leistung & Geschwindigkeit) erfordert ein bisschen Erfahrung – gerade bei ungewöhnlichen Materialien. Die Möglichkeiten sind enorm. Wer kreativ arbeitet, ein kleines Label betreibt oder einfach Spaß am Personalisieren hat, wird hier definitiv fündig.

Faser- oder Dioden-Laser – die Unterschiede

Der Unterschied zwischen Faserlaser und Diodenlaser bei einem Lasergravierer liegt hauptsächlich in der Wellenlänge, Leistungsdichte und Anwendungstiefe.

LaserPecker LP5 Lasergravierer Test

Faserlaser sind die erste Wahl für Metallgravuren, da sie tief, präzise und dauerhaft gravieren – ideal für Serienproduktion, Werkstücke, Typenschilder etc. Diodenlaser sind vielseitiger im Hobby- und Kreativbereich und hervorragend für Holz, Leder, Schiefer, Kunststoff – weniger geeignet für rohes Metall, es sei denn, es ist beschichtet (z.?B. eloxiertes Aluminium).

LaserPecker LP5 Lasergravierer Test

Welche Materialien beherrscht der LP5?

Je nach verwendetem Laser können unterschiedliche Materialien bearbeitet werden. Der 20 Watt Faserlaser kann problemlos mit Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Silber, Kunststoff, Platin, Titan und Gold umgehen.

LaserPecker LP5 Lasergravierer Test

Der 20 Watt Diodenlaser bearbeitet Holz, Acryl, Leder, Glas, Stein, Papier, Gummi und Lebensmittel.

1 mm dicke Blecharten wie Messing, Edelstahl, Aluminium und Titan können geschnitten werden. Bei verschiedenen Holzarten ist sogar eine Dicke von bis zu 20mm möglich. Und Acryl eignet sich mit einer Dicke von bis zu 15mm für Schnitte.

LaserPecker LP5 Lasergravierer Materialtest LaserPecker LP5 Lasergravierer Materialtest

Somit scheint der LaserPecker LP5 ein mächtiges Arbeitswerkzeug für Kreative zu sein. Doch das Tool hat auch seinen Preis. Für diesen Lasergravierer fallen aktuell 2.999 Euro an (Stand Mai 2025). Der reguläre Preis liegt bei 3.399 Euro. Dazu würde ich das Gehäuse empfehlen um hier wirklich auf der sicheren Seite zu sein.

Bestellen könnt ihr direkt beim Hersteller:

https://de.laserpecker.net/products/laserpecker-lp5-smart-20w-faser-diode-lasergraviermaschine