Auf der Suche nach einem Digitalkabel habe ich mich ein wenig bei AudioQuest umgeschaut. Seit 1980 fertigt das Unternehmen Audio- und Videokabel für unterschiedliche Komponenten und Anwendungsbereiche. Das Unternehmen aus Kalifornien bietet hochwertige Kabel mit dem Ziel ein ideales Audiosystem zu unterstützen. Das Ziel Musik so wiederzugeben, wie sie der Musiker eingespielt hat, kann nicht nur mit guten Komponenten erreicht werden. Auch Kabel gehören dazu, denn schließlich können sie Störeinflüsse reduzieren.
Da ich mein Burmester System um einen Streaming-Client erweitern wollte, musste ein neues Kabel her. Die Stereo Vorstufe 088 habe ich bereits mit dem DAC-Modul bestellt. Jetzt zog der Bluesound Streamer Node 2i ein. Mir lagen zum Einzug verschiedene Audiokabel vor, aber kein spezielles Digitalkabel. Dennoch startete ich mit dem vorhandenen Kabel. Jetzt weiß ich bereits, das der leicht dumpfe Klang aufgrund der schlechten Kabelverbindung zu Stande kam.
AudioQuest Digitalkabel Coax Carbon – eine gute Verbindung
AudioQuest hat mir das Kabel für einen Test zur Verfügung gestellt. Es traf optisch recht unspektakulär bei mir an. Klanglich wusste es aber zu überzeugen. Allerdings sorgte das Digitalkabel dann doch für eine optischen Verbesserung. Wenn ich die Burmester Vorstufe auf den DAC-Kanal geschaltet habe, blinkte die Visualisierung des Kanals im Display bis ich ein Musikstück abspielte. Das ist mit dem AudioQuest Kabel Geschichte. In der Burmester Anleitung steht dies auch klar beschrieben: „Empfängt der angewählte Eingang keine oder ungültige Daten, wird dies durch das Blinken der Displayanzeige signalisiert.“ Scheinbar war mein vorheriges Kabel nicht optimal für diese Verbindung geeignet.
AudioQuest entwickelt ihre Koaxial-Digitalkabel mit dem Ziel Verzerrungen über einen weit ausgelegten Frequenzbereich zu minimieren. Dazu verwenden sie einen massiven 5%-Silberleiter. Ein massiver Leiter verhindert das Zusammenspiel der einzelnen Litzen. Dadurch wird die Hauptursache von Kabelverzerrungen lt. AudioQuest minimiert. Ein versilberter Leiter ist für hochfrequente Anwendungen optimal geeignet. Die Signale bleiben bei der Übertragung fast ausschließlich an der Oberfläche des Leiters. Da die Oberfläche aus hochreinem Silber besteht, kommt die Wiedergabe recht nah an ein massives Silberkabel, aber zu einem deutlich günstigeren Preis. Zur Isolierung kommt ein Hard-Cell-Schaum zum Einsatz. Für die Isolierung wird eine Metallfolie und ein silber beschichtetes Geflecht genutzt. Koaxialkabel nehmen hier eine gesonderte Rolle ein. Die Schirmung dient gleichzeitig auch der Rückführung. Um eine 100%ige Schirmung zu erreichen, verwendet AudioQuest ein carbonbasiertes 5-Schicht-Noise-Dissipation-System, kurz NDS genannt. Dies ist erforderlich um HF-Interferenzen daran zu hindern die Masseflächen eines Gerätes zu erreichen. Als Stecker kommen versilberte Stecker aus Purple Copper / Kupfer zum Einsatz. Soviel zur Theorie.
Digitalkabel – ein Unterschied?
Ich möchte hier nur ungern eine Diskussion zum Thema Kabelklang anfangen. Jeder muss schließlich selbst entscheiden was gut für ihn ist. Ich habe in meiner Kette nur Burmester Komponenten im Einsatz und möchte sichergehen, das der Bluesound Streamer optimal mit der Vorstufe verbunden ist. Das soll kein Vermögen verschlingen, die Ausstattung soll aber insgesamt auf einem guten Niveau sein. Dazu gehören bei mir auch die Kabel. Bei der Auswahl des Kabels hatte ich Unterstützung vom HiFi Forum aus Baiersdorf bei denen ich auch meine Komponenten erworben habe.
Das Digitalkabel ist richtungsgebunden und schnell angeschlossen. Ich konnte aus verschiedenen Musikstücken auswählen. Mir lagen hochauflösende Lieder auf meinem NAS vor, aber auch Stücke aus klassischem Streaming über Apple Music und Stücke in CD-Qualität. Ich war eigentlich der Meinung das das Kabel welches bislang im Einsatz war nicht wirklich schlechte Leistung gebracht hat. Doch nach dem Wechsel auf das AudioQuest Coax Carbon bin ich mir sicher. Der Klang ist präziser und vor allem luftiger geworden. Der klassische Schleier, der über einem Song schwebt, wurde gelüftet. Es hört sich zwar abgedroschen an, aber ich hatte auch vorher schon das Gefühl, das der Node 2i in keinster Weise mit dem Burmester CD-Spieler 001 mithalten kann. Durch den Kabeltausch sieht das anders aus. Ich habe mir einige Demo-CDs zur Hand genommen und die Lieder gespielt. Dabei habe ich immer wieder direkt die Eingänge gewechselt und von CD zum Streaming geschaltet. Bei Songs die von Apple Music gestreamt wurden, hatte die CD die Nase vorne. Der Klang war deutlich besser. Auch eine CD, die vom NAS gestreamt wurde, konnte nicht ganz gegen den CD-Spieler gewinnen. Auch hier liegt Burmester noch vorn, der Vorsprung ist aber geschrumpft. Der Klang ist einfach detailgetreuer und richtig rund. Anders sieht es aber mit hochauflösendem Material aus. Ich habe einige Alben als CD vorliegen, auch zugleich bei HIGHRESAUDIO zum Download erworben. Dabei habe ich beide Quellen zeitgleich gestartet, sodass ich per Knopfdruck zwischen den Eingängen umschalten konnte. Hier war absolut kein Unterschied zu hören. CD-Spieler und Streaming-Gerät klangen identisch. Man muss fairerweise sagen, das der Streaming hochauflösende Musik spielen durfte und somit der CD-Spieler mit seiner CD auch deutlich vorne liegt. Doch diese Klangergebnisse erreiche ich erst mit dem AudioQuest Kabel.
Details zum Kabel gibt es direkt beim Hersteller: https://www.audioquest.de/seventy-five-ohm/carbon
Somit kann ich den Digitalkabel Coax Carbon von AudioQuest nur meine wärmste Empfehlung aussprechen. Es ist zwar mit 199,00 Euro (Stand Februar 2021) nicht gerade ein günstiges Kabel, aber dafür harmonisiert es sehr gut mit meinem Komponenten. Ich kann nur empfehlen bei der künftigen Kabelwahl auch mal einen Blick auf das umfassende AudioQuest-Sortiment zu werfen. Für Einsteiger gibt es beispielsweise die Forest-Serie und für High End Fans eignet sich die Serie Wel Signature Digital. Da ist für jeden Geldbeutel was dabei.