LEGO VIDIYO im Test

LEGO VIDIYO – der Traum von der Showbühne

Mit LEGO VIDIYO geht LEGO den nächsten Schritt um das Smartphone zu erobern. Kinder spielen heutzutage immer wieder auch auf dem Smartphone oder Tablett und LEGO-Steine reichen vielleicht nicht mehr aus um in Zukunft auch für Spielspaß bei den Kleinen zu sorgen. 

LEGO VIDIYO ist eine AR-Anwendung auf dem Smartphone. Mit den klassischen LEGO-Sets hat das nichts mehr zu tun. Die Basis sind zwar LEGO Figuren mit ein paar Steinen. Es geht aber weniger um den Aufbau sondern die Interaktion mit der App auf dem Smartphone. Mit VIDIYO wird man zum Regisseur oder Bühnenstar.

LEGO Vidiyo – Videoauftritte im eigenen Zuhause

Im Zentrum steht die LEGO VIDIYO App und eine Bühne, auch BeatBox genannt. Die BeatBox besteht aus einer Transportbox, einer Figur samt Bühne und sogenannten BeatBits. Letztere sind bedruckte Fliesen mit denen man in der App Effekte freischalten und nutzen kann. Zu der BeatBox gehört jeweils eine Figur die zum Hauptdarsteller in dem Musikvideo wird. Es gibt Aliens, Meerjungfrauen, Robots, den Party Punk oder ein verrücktes Lama. Dazu lassen sich BandMates erwerben. Das sind Erweiterungen, die aus zusätzlichen Figuren und BeatBits bestehen. Mit BandMates kann die eigene LEGO-Band vergrößert werden.

LEGO VIDIYO - Punk BeatBox

Die verschiedenen Sets stehen für unterschiedliche Musikrichtungen. In der App ist man dadurch aber nicht eingeschränkt. Jedem Spieler steht eine Auswahl an Liedern zur Verfügung mit denen man sich selbst in Szene setzen kann. Nach Start der App wird man aufgefordert sein Set auszuwählen und mit Hilfe der Kamera zu fotografieren, bzw. zu scannen. Das passiert auch mit dem BandMate. Danach kann der eigene Auftritt geplant werden. Nach Auswahl der Band und dem Song platziert man die Figuren im Raum und die Bühne steht. Jetzt kann einer das Smartphone, bzw. die Kameraführung übernehmen und jemand anders zusammen mit den LEGO-Figuren die Bühne betreten. Die Musik geht los und der eigene Auftritt wird aufgezeichnet. Anhand der BeatBits kann nun auf dem Display des Smartphones mit Effekten gearbeitet werden. Das können Geräusche sein, Bewegungen der Figuren oder optische Veränderungen auf der Bühne, wie etwa Filter. Die Figuren können natürlich auch alleine tanzen. Man kann auch nur die Kameraführung übernehmen. 

LEGO VIDIYO - Punk BeatBox in Einzelteilen

Die Einrichtung ist recht einfach und schnell erledigt. Die App ist auf dem iPhone 11 etwas träge und sorgt beim Laden der Songs oder der nächsten Seiten immer wieder für Ladezeiten. Mein Sohn hat schnell erkannt wann und wie oft es zu Ladezeiten kommt und posaunt das auch jeweils raus. Das trübt seinen Spielspaß allerdings nicht. Er steht gerne auf der Bühne und noch lieber wendet er die Effekte und Filter an. 

Die eigene Band – mit BeatBox, BandMates und BeatBits individualisieren

Mit den verschiedenen Sets lässt sich die eigene Band erstellen. Auch in der App kann ich einen Namen vergeben, ein Cover auswählen und virtuelle Figuren und Outfits wählen. Diese lassen sich in einem Store auch mit gesammelten Münzen freischalten. Daher sollte man erst ein paar Videos erstellen und dann in den Store schauen. Positiv zu bemerken ist, das es keine In-App Käufe gibt. Kinder können nur mit gesammelten Münzen im Store einkaufen. 

Die große Showbühne von LEGO VIDIYO

Wenn der Auftritt starten soll, wählt man den Play-Button und ein passendes Lied aus. Hier stehen Songs der Universal Music Group zur Verfügung. Danach geht es los. Die Bühne wird im Raum platziert. Ob auf dem Schreibtisch vor einer Wand oder auf dem Sofa getanzt wird, spielt keine Rolle. Durch die AR-Funktion findet der Auftritt direkt im Raum statt. Das ist besonders für Kinder beeindruckend, da sie noch nicht wirklich mit AR-Funktionen vertraut sind. Jetzt wird getanzt und mit BeatBits auf dem Bildschirm mit Effekten und Filtern gespielt. Da fliegt ein Geist durch den Raum oder Muffins werden im Bild platziert. Die Figuren tragen Raumanzüge, machen Breakdance. Die Auswahl ist groß und kann je nach genutzten BeatBits immer wieder variiert werden. 

Der Hase als BandMate

Nach dem Song kann das Video gespeichert, bearbeitet und geschnitten werden. Sicherlich haben die Freunde auch Lust den Auftritt zu verfolgen. Auch in der VIDIYO Community kann das Video geteilt werden, eine Community speziell für Kinder. Wer seine Videos in der Community teilen möchte, darf keine Menschen aufnehmen, sondern nur die LEGO-Figuren. Daher wird jedes Video einer Kontrolle unterzogen. 

Seit dem 1. März können die Bühnen zum Preis von 19,99 Euro im Handel erworben werden. Die App ist in den Stores kostenfrei verfügbar. LEGO empfiehlt VIDIYO für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren. Für Erwachsene ist es tatsächlich nicht geeignet. Mein Sohn zieht aber wirklich jeden vor die Kamera und produziert neue Videos. An den neuen LEGO-Sets wird immer wieder Kritik ausgeübt. Ich selbst würde natürlich auch lieber sehen, das die Kinder in eigene Fantasiewelten eintauchen und diese mit LEGO-Steinen ausschmücken. Allerdings ist das Smartphone allgegenwärtig und will auch von Kindern benutzt werden. Und bevor es dann eine App wird, die mit Werbung platziert oder In-App Käufen erweitert wird, ist evtl. Vidiyo eine gute Wahl. 

LEGO VIDIYO Hase und Punker

Einziger Kritikpunkt bleibt der Preis, der natürlich mit klassischen LEGO-Sets verglichen wird. Für eine Figur und ein paar Bausteine ist das natürlich viel Geld. Aber die umfangreiche App muss entwickelt werden und Lizenzen für die Songs müssen auch bezahlt werden. All dies zahlt auf den Preis ein. 

Wer trotzdem Lust hat einmal als Regisseur aufzutreten und sein eigenes Video zu drehen, kann sich die BeatBoxen einmal anschauen. Vielleicht heißt es bei euch ja auch bald „… und Action!“.

https://www.lego.com/de-de/themes/vidiyo/about 

Und die Apps gibt es hier:

Apple: https://apps.apple.com/app/lego-vidiyo/id1529233374

Google: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.lego.vidiyo